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Der Familienname
der Hohenauer

Der Ausdruck Hohenau stammt aus dem Mittelhochdeutschen und setzt sich aus den Wörtern hôch und nâwe (evtl. der gleiche Stamm wie das lateinische Wort für Schiff, navis) zusammen.

Im Mittelalter, mit der zunehmenden städtischen Besiedlung, wurde auch der Transport von Waren immer wichtiger. Der Transport auf dem Landweg war damals noch vergleichsweise beschwerlich, so dass nach Möglichkeit die Wasserwege (Flüsse, Seen, Meer) für den Warentransport genutzt wurden. Erst mit Aufkommen der Eisenbahn im 19. Jahrhundert war die Flussschiffahrt nicht mehr rentabel.

Auf der oberen Donau wurden neben Salz und anderen Waren vor allem Getreide (aus Ungarn) und Wein (aus Niederösterreich) transportiert. Bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden dazu kleine Schiffe eingesetzt, die von Menschen (!) den Fluss hinauf gezogen wurden. Mit dem steigenden Bedarf an Gütern wurden dazu aber bald grössere Schiffszüge eingesetzt, die von bis zu 60 Pferden gegen die Strömung gezogen wurden.

Ein solcher Schiffszug auf der Donau sah folgendermassen aus:

Zuvorderst befanden sich zwei oder drei so genannte Einstellplatten (auch: Furkel- oder Buesenzillen), an denen die Zugseile (Buesen) befestigt wurden. Sie dienten unter anderem auch dazu, die Pferde bei Bedarf ans andere Ufer überzusetzen.

Danach folgten die Transportschiffe, die miteinander vertäut wurden. Das vorderste und grösste war immer ein so genannter Kelheimer (nach dem ursprünglichen Produktionsort, Kelheim). Der Kelheimer wurde auch Hohenau genannt. Die Hohenau war 115 bis 128 Schuh (36.3 bis 40.4 m) lang und rund 20 Schuh (6.3 m) breit. Der spitze Bug wurde Gransel genannt, das Heck Stoir. Die Hohenau verfügte über zwei Steuerstände zur Betätigung von je zwei Ruderbäumen (Reiben, Saureiben, Timon). Seit Ende des 18. Jahrhunderts waren die Hohenauen mit einem drehbaren Steuerruder ausgestattet.

Der Hohenau folgten weitere Transportschiffe, die so genannten Gamsen (auch: Nebenbei, Schwemmer). Daneben begleiteten noch weitere, kleinere Beifahrzeuge den Schiffszug.

Als Hohenau wurden bezeichnet: das erste Transportschiff in einem Schiffszug, der Schiffszug selber aber auch die Fahrt gegen die Strömung.

Die Leute eines solchen Schiffszuges wurden Hohenauer genannt.



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